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Eine neue Planetenfinderin

„TESS“ ist der nächste Schritt auf der Suche nach Planeten außerhalb unseres Sonnensystems. Die NASA-Sonde wird 200.000 der hellsten Sterne in unserer näheren Umgebung beobachten und dabei auf kleinste Lichtschwankungen achten – ein Indiz für Himmelskörper in der Umlaufbahn. TESS startete letzte Nacht ins All und befindet sich gerade auf dem Weg in ihre Umlaufbahn.


Transit-Methode
TESS bedient sich bei ihren Beobachtungen der „Transit-Photometrie“. Diese misst die periodische Abnahme der Helligkeit eines Sterns aufgrund eines vorbeifliegenden Planeten - den sogenannten „Transit“. Bild: NASA's Goddard Space Flight Center

Auf Kepler folgt „TESS“ - das Transiting Exoplanet Survey Satellite. Vergangene Nacht beförderte eine SpaceX-Rakete die neue NASA-Sonde sicher ins All. Ihr Vorgänger, das Weltraumteleskop „Kepler“, konnte in seiner neun-jährigen Flugzeit mehr als 2.000 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems orten. Zum 01. April 2018 waren der Menschheit insgesamt 3.717 solcher „Exoplaneten“ bekannt. Die junge TESS wird deutlich leistungsfähiger sein und soll, in nur zwei Jahren, rund 20.000 neue Planeten identifizieren. 

 

Zwar verwendet TESS, wie Kepler, bei Ihren Beobachtungen auch die sog. „Transit-Methode“ (siehe Bild), die Sonde wird jedoch erstmals den gesamten Himmel abtasten, anstelle eines nur schmalen Abschnitts. Hinzu kommt, dass TESS in der Umgebung von Sternen sucht, die der Erde zehnmal näher sind, damit deutlich heller leuchten und bessere Signale liefern. 

 

Obwohl die neue Sonde keine Daten zur Atmosphäre der erspähten Himmelskörper liefern wird, geben Ihre Befunde neue Anhaltspunkte für die genauere Erkundung durch künftige Missionen. Astronomen nehmen an, dass TESS mindestens 50 erdgroße Planeten finden wird und bis zu 500 die gerade einmal doppelt so groß sind. 

 

Es dauert noch einige Wochen bis TESS die Arbeit aufnimmt und Ihre endgültige Umlaufbahn in einer Entfernung von bis zu 375.000 Kilometern erreicht. Aber schon ab Mitte Juni könnten die ersten Meldungen neu entdeckter Welten auf der Erde eingehen. Es sind spannende Zeiten in der Weltraumforschung und E.T. ist uns heute Nacht, möglicherweise, ein ganzes Stückchen näher gerückt. 

 

Am Rande: SpaceX konnte die Trägerrakete wieder erfolgreich auf einem autonomen Kahn im Atlantik landen. Damit bringt es das Raumfahrtunternehmen auf insgesamt 24 geglückte (Raketen!)-Landungen, 13 davon auf einer schwimmenden Plattform. SpaceX hat sich auf die Wiederverwendbarkeit in der Raumfahrt spezialisiert und möchte so das All für jedermann zugänglich machen. In diesem Zusammenhang empfehle ich die Videozusammenfassung des Testflugs von SpaceX’s Schwerlastrakete im Februar 2018: „Falcon Heavy“.  

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